Die Woche der Väter im TV

Es ist faszinierend. Diese Woche scheint die Woche der engagierten Väter im Fernsehen zu sein:

Den Auftakt liefert Mona Lisa am 17.05 mit einem 6 Minuten Beitrag „Wir wollen mehr Väter sein“  (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/434#/beitrag/video/2155394/ML-mona-lisa-vom-17-Mai-2014) in dem – für ein traditionell eher frauenorientierten Magazin fast revolutionär – über unverheiratete Väter berichtet wird, die mehr für ihre Kinder sein wollen als ein regelmäßiger Eintrag im Kontoauszug der Mutter.

Am 18.05 legt Westpol nach mit einem ähnlich langen Bericht über Unterhaltsungerechtigkeit gegenüber engagierten Vätern, mit deutlichem Plädoyer für das Doppelresidenzmodell(http://www1.wdr.de/fernsehen/regional/westpol/sendungen/kindesunterhalt100.html), dass einem fast Pipi in die Augen kommt.

Am 21.05 versucht RTL2 mit einer Scripted Reality Sendung über Trennungskinder (http://www.rtl2.de/sendung/trennungskinder-wenn-aus-eltern-gegner-werden) mit Hilfe eines Trennungscoaches einen gewissen Pädagogischen Charakter  zum Thema „gemeinsames Interesse am Kindeswohl“ hinzubekommen, und fällt vor allem dadurch positiv auf, dass ein wirtschaftlich denkender Privatsender offensichtlich genug kommerzielles Potential hinter diesem Thema wittert, dass sie dem Thema Scheidungkrieg ein eigenes Format (wenn auch erst mal als Testballon) widmen. Mag man moralisch verwerflich finden, aber die Väter können sich darüber freuen, dass ihre Belange offensichtlich auch von kommerziell (und deshalb hautsächlich am Massengeschmack orientiert) denkenden Sendern ernst genommen werden und sie somit auf dem besten Weg sind mit ihren Problemen ein Mainstream Thema zu werden.

Wie wenig dieser Umstand den Besitzstandswahrern von Trennungsindustrie und Mütterlobby in den Kram passt, sieht man gegenwärtig beim ZDF, bzw. der Facebook-Seite der Sendung 37°, welche sich gestern am 20.05. erdreistete, den Trennungsväter einen beeindruckenden 30 Minuten Beitrag zum Thema zu widmen. „Ich will trotzdem Vater sein! – Männer nach der Trennung“. (http://www.zdf.de/37-grad/ich-will-trotzdem-vater-sein-maenner-nach-der-trennung-scheidung-kinder-muetter-vaeter-33026368.html).

Die Schimpfkanonaden könnten gefühlt kaum größer sein, hätte das ZDF angekündigt Markus Lanz nun auch noch „Das aktuelle Sportstudio“ und „Heute Journal“ moderieren zu lassen, so sehr empören sich betroffene Mutter, ob des Missbrauchs ihrer Fernsehgebühren und ob der Tatsache, dass sich das ZDF von den „Emailschreibern der Maskulinisten-Lobby“ hat unter Druck setzen lassen.

Persönlich lustig finde ich, dass ich „Maskulinisten“ eigentlich eher mit jenen ewig gestrigen Männern assoziieren würde, die die Frau gerne wieder an Hof und Herd gekettet haben wollen, und nicht mit Männern die durch ihren persönlichen Erziehungseinsatz auch Trennungsmüttern die Möglichkeit geben wollen, künftig wieder ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können, indem sie sich bereiterklären genauso den Spagat zwischen Kind und Karriere hinzulegen.

Interessant ist es auch auf der Homepage von 37° zu lesen, welche Probleme die arme Redakteurin Ulrike Schenk hatte, einen Journalistisch ausgewogenen Bericht zu produzieren, weil die Mütter versuchten, durch ihre, in den Jahren der gerichtlichen Blockadehaltung gewonnene Taktik, der Kommunikationsverweigerung ihren Willen auch bei der Journalistin durchzusetzen. Während Gerichte sich leider immer noch davon beeindrucken lassen und solche Frauen oft damit belohnen, dass sie bei einseitiger Blockade der Mutter, dass Kindeswohl gefährdet sehen, wenn man den Vätern das Sorgerecht gibt, hat sich Frau Schenk zum Glück darauf besonnen, das Umfeld zur Absicherung ihrer Recherche ins Boot zu holen. und somit die Blockade der Mutter ins Leere laufen zu lassen. Man würde sich wünsche, das Richter sich öfter hiervon eine Scheibe abschneiden würden und Mutter die nicht bereit sind die Verantwortung für das Kind mit dem von ihnen erwählten Samenspender zu teilen, einfach mal dieser Verantwortung zu entheben.

Ein Appell an die Mütterlobby an dieser Stelle:

Liebe Frauen,

Alice Schwarzer und ihre Gesellinnen haben sich über vierzig Jahre lang bemüht, Gesetze durchzusetzen, die es jeder Mutter in Deutschland ermöglichen frei und ohne Druck zu entscheiden von welchem Mann ihr das Kind empfangen oder austragen wollt. Keine Frau ist heutzutage gezwungen das Kind von irgendeinem Vollpfosten von Penisträger auszutragen, oder anschließend mit ihm in eine elterliche Beziehung zu gehen. Wenn ihr ein Kind ohne nervigen Vater haben wollt, habt ihr sicherlich einige Möglichkeiten „Euer“ Kind alleine in eurer Gewalt zu behalten, ohne sich vor Gericht mit einem nervigen Kerl zu streiten, der für sein Kind mehr sein möchte als eine Ausbildungsfinanzierung. Es gibt Samenbanken und es gibt auch die Möglichkeit einfach zu sagen „Keine Ahnung wer das war.  ich habe ihn im Urlaub getroffen und er hatte gerade keine Visitenkarte dabei“. Klar ihr verzichtet damit auch darauf, von ihm persönlich in den ersten drei Jahren finanziell unterstützt zu werden und die nächsten zwanzig Jahre Kindesunterhalt zu kassieren, aber wie meine Mutter so schön sagte: „Das eine was man will, das andere was man muss.“

Ob ihr euch damit Verantwortungsbewusst für die Entwicklung eures Kindes zeigt wage ich zu verzweifeln, aber wenigstens könnt ihr dann mit dem Gejammer aufhören, dass die Gerichte euch nicht mehr automatisch  den Hintern nachtragen, wenn der Vater für das Recht eures Kindes auf beide Eltern streitet.

Wirkliches Verantwortungsbewusstsein würdet ihr natürlich demonstrieren, wenn ihr die Freiheiten, die für euch erkämpft wurden im Interesse eurer Kinder einfach mal nutzen würdet, euch einen Vater auszusuchen, bei dem ihr nicht gleich Zeter, Mordio und Kindeswohlverletzung schreien müsst, wenn er auf die Abstruse Idee kommt, eure Entscheidungshoheit in Frage zu stellen, in dem er neben der Unterhaltspflicht auch das Sorgerecht ausüben möchte.

Denn lasst euch eins Fragen: Wie soll ein vernunftbegabter Mensch, davon ausgehen, dass ihr auch nur für fünf Cent in der Lage seid, im Interesse des Wohles „Eures“ Kindes zu entscheiden, wenn ihr schon bei der essentiellsten Frage für das Kindeswohl, nämlich der nach der zweiten erwachsenen Bezugs- und Fürsorgeperson schon so bodenlos unverantwortlich handelt, dass ihr dafür jemanden aussucht, dem man, wenn man euren Beschreibungen vor Gericht glauben schenken darf (wenn ihr seinen Sorgerechtsantrag torpediert), eigentlich nicht einmal im Vollsuff an sich heranlassen dürfte, schon gar nicht, wenn die Verhütungsfrage nicht geklärt ist.

Und jetzt hört bitte gleich mit dem Gezeter auf, dass könne man doch vorher gar nicht abschätzen, in was für einen Psychopaten sich der Verwandelt, wenn das Kind da ist. Erstens geht das dem Mann leider genauso, und ihm räumt kein Gesetz in Deutschland die Möglichkeit ein, bei einem Verhütungsunfall oder einer arglistigen Täuschung die Verantwortung abzulehnen  und Zweitens ist das leider in den meisten Fällen eure subjektive Meinung, die zum Glück meist nichts mit der Realität zu tun hat, auch wenn euch Familiengerichte und Jugendämter früher gerne in diesem Irrglauben bestätigt habt.

Verlustangst und Bindungsintoleranz kann leider kein hinreichender Grund dafür sein, „eurem“ Kind sein Grundrecht auf beide Eltern zu verweigern. Und auch wenn euch diese kleine Wahrheit vielleicht weh tut: Nein, es ist nicht so, dass es eurem Kind gut geht, nur weil es euch gut geht. Schon gar nicht, wenn es euch nur gut geht, weil ihr seinen Vater in die Wüste verbannt habt. Ich spreche da leider als Scheidungskind aus eigener Erfahrung.

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